17. Dezember 2018
Für ein sicheres Fest: Brände zur Weihnachtszeit vermeiden!
TÜV-Verband rät zur Vorsicht im Umgang mit offenen Zündquellen – Bei Weihnachtsbaumständern und Lichterketten auf das GS-Zeichen achten – Fettbrände richtig bekämpfen
Wachskerzen am trockenen Tannenbaum, marode Lichterketten, Fettbrand in der Küche: binnen weniger Minuten kann an Weihnachten eine Wohnung in Flammen stehen und das Fest zur Katastrophe werden. Mit guter Vorbereitung lässt sich ein Brand verhindern. Der TÜV-Verband (VdTÜV) gibt Tipps für ein entspanntes Weihnachtsfest.
Rund 230.000 Wohnungsbrände ereignen sich jährlich in Deutschland. Hauptursachen sind menschliches Fehlverhalten im Umgang mit offenen Zündquellen und defekte elektrische Geräte. Laut einer Statistik des Gesamtverbandes der Versicherungswirtschaft steigt das Brandrisiko in der Weihnachtszeit um 40 Prozent. „Verbraucher sollten die Gefahrenquellen kennen und unbedingt Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, um entspannt feiern zu können“, sagt Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands (VdTÜV).
Wachskerzen sind gefährliche Stimmungsmacher
„Echte“ Kerzen dürfen niemals unbeaufsichtigt brennen. Sie gehören auf eine standfeste nicht brennbare Halterung und dürfen nicht in der Nähe von brennbarem Material – wie zum Beispiel Gardinen – oder in Zugluft aufgestellt werden. Am Tannenbaum ist unbedingt ein ausreichender Abstand zu den Zweigen und zu brennbarem Baumschmuck einzuhalten. Tannenbäume sollten erst kurz vor Weihnachten aufgestellt werden, der Christbaumständer muss mit Wasser gefüllt sein und regelmäßig nachgegossen werden. Besonders wichtig ist die Standfestigkeit: „Wir raten beim Kauf von Weihnachtsbaumständern auf geprüfte Produkte mit dem GS-Zeichen zu achten“, rät Bühler. Auf keinen Fall sollte man sich einen Baumständer selbst zusammenbauen. Weihnachtsbaumkerzen immer von oben nach unten anzünden und von unten nach oben löschen. Besonders wichtig: Wenn Erwachsene den Raum verlassen, darf keine Kerze mehr brennen!
Brandrisiko Elektrik
Wem echte Kerzen zu gefährlich sind, kann auf elektrische Beleuchtung umsteigen. Aber auch hier besteht ein Brandrisiko. Vor dem Gebrauch sollten Nutzer die Kabel auf Brüche kontrollieren und defekte Leuchtmittel austauschen. Beim EU-Warnsystem Rapex sind in diesem Jahr wieder zahlreiche Weihnachtsartikel wie Lichterketten und andere Dekoleuchten gemeldet worden. Bei den beanstandeten Produkten waren in der Regel die Kabel nicht ausreichend isoliert und Anschlüsse schlecht gesichert. „Bereits beim Kauf von Weihnachtsdekoration empfehlen wir dringend, auf die Qualität der Produkte zu achten“, sagt Bühler. „Elektrische Geräte sollten ein Prüfzeichen tragen, dass den VDE-Bestimmungen entspricht.“ Wer auf Nummer Sicher gehen will, sollte zusätzlich auf das GS-Zeichen achten. Brandrisiken entstehen aber auch bei den Zuleitungen: Verteilerdosen und Verlängerungskabel dürfen nicht überlastet werden und auf keinen Fall Schäden aufweisen. Werden mehrere Lichterketten in Betrieb genommen, sollten sie an verschiedene Steckdosen angeschlossen werden.
Fettbrände richtig bekämpfen – nicht mit Wasser löschen!
Fett brennt ab einer Temperatur ab 280 Grad Celsius. Deshalb darf der Herd auch im Weihnachtsstress niemals unbeaufsichtigt bleiben. Auch im Backofen, etwa beim Hantieren mit der Weihnachtsgans, besteht Feuergefahr, besonders wenn flüssiges Fett auf die offenen Flammen eines Gasofens tropft. Fettbrände dürfen niemals mit Wasser gelöscht werden, da dies zu einer gefährlichen Explosion führt. Feuer sollte sofort mit einem trockenen Deckel oder mit einem Feuerlöscher der Brandklasse „F“ erstickt werden. Niemals darf ein Löscher der Brandklasse „A“ verwendet werden, da er Wasser enthält.
Vorbeugung dämmt die Gefahr ein
Sofern es nicht schon gesetzlich vorgeschrieben ist, sollte jede Wohnung und jedes Haus mit Rauchwarnmeldern ausgestattet sein. Dadurch werden Brände frühzeitig erkannt und können bekämpft werden, bevor sie sich ausbreiten. „Grundsätzlich ist das eigene umsichtige Verhalten die beste Vorbeugung einer Weihnachtskatastrophe“, so Bühler. Das gilt vor allem auch für die Aufsicht von Kindern: Sie dürfen sich niemals unbeaufsichtigt in der Nähe brennender Kerzen aufhalten, Streichhölzer und Feuerzeuge gehören außerhalb ihrer Reichweite. Darüber hinaus rät der TÜV-Verband zur Vorsicht im Umgang mit Alkohol, um Haushaltsunfälle und Brände rund um die Feiertage zu vermeiden.
Im Notfall sollte mindestens ein Eimer Wasser, Feuerlöscher und Löschspray bereitstehen. Haben eigene Löschversuche keinen Erfolg: Fenster und Türen schließen, aber nicht abschließen! Sofort die Wohnung verlassen und die Feuerwehr über 112 verständigen!
Quelle:
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